Konzerte, Waldyoga, Naturverbindung…….und zwischendrin ein Eisenbahnmuseum. Vielleicht wirkt es zunächst merkwürdig auf dich. Aber der Ausflug dort hin war einfach schön. Außerdem interessieren sich Nils und ich für all das Alte, scheinbar vergangene. Seien es Altstädte, alte Schlösser und Burgruinen, Lost Places oder eben alte Eisenbahnen. Dinge, die Geschichte schreiben. In unserer Wohnung habe ich ein kleines Sammelsurium an alten Gegenständen und ich habe lange Zeit alte, wirklich alte Bücher gesammelt. Das älteste Buch, das in meinem Regal steht, ist von 1810. Das sind mehr als 200 Jahre! Ich kann vollkommen in dieser Vorstellung versinken, wer dieses Buch wohl schon in den Händen gehalten haben mag. Zumal ein Buch vor 200 Jahren etwas wirklich wertvolles gewesen ist. Zu unserer Schnelllebigen Zeit, in unserer Wegwerfgesellschaft, ist es unvorstellbar, wie wertvoll ein scheinbar einfaches Buch gewesen sein mag. Die Dinge um uns herum verlieren ihren Wert. Nicht nur ihren materiellen Wert. Besonders auch ihren persönlichen Wert. Wenn uns bewusst ist, wie wertvoll die Dinge sind, die uns umgeben, würden wir anders mit ihnen umgehen. Es mag „nur ein Buch“ sein. Oder nur eine Couch, ein Auto, ein Fernseher, ein Klappstuhl. Vielleicht sogar auch einfach „nur eine Beziehung“ oder eine Partnerschaft. Wenn wir glauben, besagter Gegenstand wäre kaputt, überholt, nicht mehr aktuell, landet es auf dem Müll. Wir geben uns in der Regel keine Mühe mehr damit, etwas zu reparieren. (Und ja. Leider gilt das oftmals auch für Beziehungen. Denn diese zu kitten, bedeutetet oftmals noch sehr viel mehr Arbeit und viel Selbstreflexion. Aber das ist ein anderes Thema). Dabei ist uns oftmals nicht bewusst, was für Ressourcen wir damit vergeuden. Wir tun so, als wäre bis an’s Ende aller Tage immer genug und noch sehr viel mehr von allem vorhanden. Zudem gibt es heute einfach alles billig neu zu kaufen. Warum sollten wir uns dann die Mühe machen zu reparieren und zu erhalten?! Faule Menschen brauchen sich nicht einmal mehr so weit anzustrengen, dass Haus zu verlassen und in ein Geschäft zu laufen. Sie kaufen alles via klick und lassen sich liefern, was sie vielleicht gerne hätten.
Hach…..jetzt bin ich in’s plaudern gekommen. Irgendwie wollten diese Worte gerade geschrieben werden. Dabei hatte ich eigentlich im Kopf, wie wertvoll mir all diese Geschichten erscheinen. Wer wohl alles die alten Kopfsteinpflaster der Altstadt begangen hat? Welche Menschen den Kölner Dom erbaut haben? Wieviele Menschen sind in den alten Zügen von ihrem mühsam erspartem Geld aufgeregt und voller Vorfreude in den Urlaub gefahren? Und vielleicht saßen sie dabei zum allerersten mal in einem Zug. Ich könnte meine Gedanken unaufhörlich weiter fließen lassen. Sicherlich wirst du – sofern du hier ab und an rein schaust – bald wieder etwas über meiner Leidenschaft zu Geschichte und Geschichten lesen.
Zurück zum Eisenbahnmuseum: Es gibt ein kleines, liebevolles Eisenbahnmuseum in Gummersbach Dieringhausen. Es wird von eifrigen Freiwilligen betrieben, die ihre Freizeit damit verbringen den Besuchern Rede und Antwort zu stehen, oder die alten Schätzchen zu restaurieren und zu pflegen. Für einen schmalen Taler erhält man Eintritt zu den alten Loks und Wägen, kann sich in ruhe umschauen und staunen. Für einen Techniker wie Nils gibt es dabei wirklich viel zu sehen. Ich glaube, dass er in seinem Vorleben Lokomotivführer gewesen ist. Es gibt einige Bilder von ihm, wie er auf alten Loks steht und in die Ferne schaut. Als würde er dort nicht zum ersten mal stehen. Aber – schau einfach selbst :o)