FREU DICH, DU BIST IN WACKEN!
Das letzte mal, als ich dies dachte, ist in diesem Jahr wirklich und tatsächlich schon unglaubliche fünf Jahre her. Unfassbar. Was hat mich so lange davon abgehalten zu diesem Metal-Mekka zu pilgern. Die Jahre davor war ich für den Metal Hammer vor Ort, habe fotografiert, Musik gehört, bin interessanten Menschen begegnet, habe gefeiert und durfte mit wirklich lieb gewonnen Kollegen eine gute zeit verbringen. Eine unvergessliche Zeit. Ein Jahr hat mich die Gesundheit davon abgehalten für den Metal Hammer zum WOA zu fahren, ein Jahr wollte ich ganz dringend und unbedingt mit Nils in unserem Bulli nach Schottland fahren und seit zwei Jahren hat sich unsere Welt ein wenig verändert.
Vor ein paar Wochen habe ich gemeinsam mit Nils Dokumentationen über Wacken gesehen. Hach. Eine Mischung aus Freunde, Wehmut, Stolz, irgendwie auch ein wenig Euphorie und etwas Trauer wirbeln bei einem solchen Anblick in mir umher. Und in mir geht die Frage um: werde ich in einem der kommenden Jahre wohl mal wieder beim Wacken Open Air im Fotograben stehen? Ich weiß es nicht.
Im Laufe der Jahre in der Metal-Musikszene lernt man viele Menschen kennen. Zumindest habe ich viele Menschen kennengelernt. Manchen begegnet man nur einmal im Jahr. Früher war dies das Wacken Open Air, inzwischen wurde das Festival ein wenig von meinem Herzensfestival, dem Summer Breeze Open Air abgelöst. Es sind immer wieder besondere Begegnungen. Einige Jahre in meinem Leben waren vollgestopft und hätten für das dreifache an Zeit ausreichen können. Eine schnelllebige Zeit. Mittlerweile genieße ich zunehmend meine Allein-Zeit, etwas Ruhe, ich liebe die Stille und die Natur, liebe kleine und große Bulli-Touren mit Nils. Und ich würde meinen Konzert- und Festival-Terminplaner wohl nicht mehr so füllen, wie ich es noch vor ein paar Jahren mit vollem Herzen und Leidenschaft gemacht habe. Aber ganz aufhören – unvorstellbar! Diesen Menschen zu begegnen, mit ihnen eine gute Zeit zu haben, tiefe Gespräche zu führen oder sich einfach nur mit ein paar Bier (oder auch des öfteren mal ein paar mehr ;o) durch die Musik verbinden zu lassen, fehlt. Und ich möchte es nicht für immer missen müssen. Diese ganze verrückt-sympathische Szene fehlt mir. Ich lebe auf dem Land. Selbst wenn ich in „der Stadt“ bin, begegne ich eher wenig Metallern. Ich sehe mittlerweile wohl eher wie eine Öko-Tante aus. Und doch freue ich mich jedes mal, einen Metaller zu sehen. Ich sitze vor dem Bildschirm und schüttle den Kopf, muss darüber lachen, was ich schreibe. Aber es ist so. Musik verbindet. Und ich habe das Gefühl, dass keine Musik so sehr verbindet, wie der Metal. Bei mir kommen natürlich noch die unzähligen, wunderbaren Erfahrungen hinzu.
Eine kleine Liebeserklärung an die Musik <3
Und über das Wacken Open Air 2017 habe ich noch gar nicht viel geschrieben. In diesem Moment habe ich zu diesem ganz speziellen Festival in besagtem Jahr, auch gar nicht so viel zu schreiben. Es fühlt sich in mir gerade so an, als hätte ich mir meine Gedanken gerade vom Herzen geschrieben. Und ende mit den Worten: Ich hoffe, es war nicht mein letztes Wacken Open Air und wir sehen uns alle wieder! Rain or Shine!